Was nicht dokumentiert ist …
… kann dennoch auditiert werden.
Im Namen der ISO 9001 wurde seit Anfang der 90er Jahre viel Papier vernichtet bzw. Datenmüll generiert. Dafür gibt es mehrere Ursachen:
- Berater*innen haben ihren Kunden Musterhandbücher verkauft und glaubten damit ein Managementsystem etabliert zu haben.
- Die Norm wurde falsch gelesen: Wenn nach ISO 9001 etwas festzulegen oder zu bestimmen ist, dann muss das nicht zwangsläufig in dokumentierter Form erfolgen.
- Einige Zertifizierungsauditor*innen behaupten, dass sie nur etwas auditieren können, was auch dokumentiert sei.
In Gesprächen mit Mitarbeiter*innen bei meinen Kunden höre ich immer wieder, dass Dinge teilweise nur dokumentiert werden, weil ein Berater oder Zertifizierungsauditor das so verlangt hat. Ich rege mich insbesondere dann auf, wenn es dafür an jeglicher Grundlage fehlt.
Angeblich auf Grundlage der Normrevision ISO 9001:2015 wird von einigen Zertifizierungsauditoren verlangt, dass z.B. ein Risikoprozess zu beschreiben sei oder dass eine Liste der interessierten Parteien zu erstellen sei. Beides ist NICHT von der ISO 9001:2015 gefordert!
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