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Qualitätsmanagement vs. Qualitätssicherung
Ich gebe zu, das versus ist ein Eyecatcher. Es geht nicht um ein Gegeneinander oder die Frage, was wichtiger sei. Gleichzeitig hört man nicht selten Aussagen wie: „Ich arbeite NUR in der Qualitätssicherung“, als sei das etwas Minderwertiges. In größeren Unternehmen kann es zu Diskussionen der Zuständigkeiten kommen. Sollte z.B. die QS der Produktionsleitung unterstellt sein?
Grund genug, um einmal genauer hinzuschauen.
Letztendlich geht es um Aufgaben, die zur Kundenzufriedenheit und dem nachhaltigen Unternehmenserfolg beitragen sollen. Da kann ein defektes Prüfmittel ähnliche Auswirkungen haben, wie die Nichtbeachtung erkannter Risiken.
Ausgehend von der ISO 9001, finden wir sowohl Anforderungen an das Management (Führung, Ziele, Bewertung …) als auch an die Qualitätssicherung (Prüfmittel, Prozessumgebung …). Zudem enthält die Norm Themen, die sowohl dem QM, als auch der QS zugeordnet werden könnten (Kompetenz, Reklamationsbearbeitung …).
Schnell wird klar, dass es nicht zweckdienlich ist, eine „richtige“ Zuordnung oder Klassifizierung vorzunehmen. Vielmehr geht es darum, dass die einzelnen Aufgaben aus der ISO 9001 verlässlich umgesetzt werden und sinnvoll miteinander verknüpft sind.
Es spielt somit keine Rolle, ob Normanforderungen von der QS, von QMB oder von anderen Funktionen ausgeführt werden. Es ist wichtig zu begreifen, was sinnvollerweise zu tun ist und wer diese Aufgaben im Unternehmen am besten übernehmen kann. Zum Glück gibt es in Unternehmen Menschen mit unterschiedlichen Stärken und Neigungen.
Herausforderungen bei kleinen Unternehmen
In kleinen Organisationen besteht die Herausforderung eher darin, dass meistens eine einzelne Person für das Qualitätsmanagementsystem benannt wurde und diese Person scheinbar für alles verantwortlich sein, wo „Qualität“ drauf steht. Für die sinnvolle Verteilung von Aufgaben fehlen oftmals
- die Unterstützung der Geschäftsführung,
- der Mut seitens der Beauftragten,
- ein ernst gemeinter Fokus auf Prozessmanagement oder
- schlichtweg die Zeit für vorausplanende Aktivitäten.
Herausforderungen bei großen Unternehmen
Größere Organisationen kommen um eine sinnvolle Verteilung nicht herum. Der Zwang zur Aufteilung kann je nach Unternehmenskultur zu negativen Auswirkungen auf das QM-System führen. Zum Beispiel, indem
- die Bereitschaft für bereichsübergreifende Zusammenarbeit fehlt,
- Kostenstellendenken und Selbsterhalt Priorität genießen,
- niemand den Überblick bezüglich der Wechselwirkungen hat oder
- schlichtweg keine Zeit neben dem Tagesgeschäft übrig bleibt.
Herausforderungen QM-Beauftragte
Wenn man die Aufgaben verteilt, so sollten die Schnittstellen und gemeinsamen Aktivitäten gut koordiniert ablaufen. QM-Beauftragte sind gut beraten, aus diesen Schnittstellen Nahtstellen zu machen.
Hilfreiche Kompetenzen für QM-Beauftrage, sowohl in großen, als auch in kleinen Unternehmen, sind (neben der obligatorischen Normkompetenz):
- Moderation und Konfliktlösung
- Erkennen von Bedürfnissen
- Verständnis von digitalen Lösungen
- Vermittlung von Qualitätsbewusstsein
Gepaart mit der Unterstützung der Leitungen und gemeinsamen Unternehmenszielen, sollten QM und QS Hand in Hand harmonieren und interagieren.
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