Zu viele Dokumente werden erstellt und sinnlose Maßnahmen werden umgesetzt, nur um eine Normforderung zu erfüllen. Der Grund ist häufig der, dass ein Zertifizierungsauditor oder ein Kundenauditor der Meinung ist, dass die Norm nicht erfüllt sei. Dabei wird vergessen, dass die ISO 9001 an keiner Stelle der Norm eine Methode vorgibt.
Meiner Meinung nach darf und muss stets die Frage nach der Zweckmäßigkeit gestellt werden! Wenn ein Auditor seine Forderung nachvollziehbar begründen kann, dann muss das Unternehmen handeln (ggf. Maßnahmen umsetzen und Dokumente erstellen oder anpassen). Solange der einzige Grund lautet „Die Norm fordert das so.“ oder „Da werden wir von der TGA geprüft.“, dann sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass eine Norm und kein Gesetz auditiert wird.
Das sinnlose Umsetzen von Auditorenvorstellungen ist oftmals Verschwendung und Verschwendung wiederum kann nicht im Sinne eines Managementsystems sein!
Natürlich hilft es, wenn QM-Beauftragte die Anforderungen der ISO 9001 gut kennen.
Nun ja, den Normtext kann man (leider viel zu teuer) kaufen. Sekundärliteratur kann hilfreiche Vorschläge zu Umsetzung machen, jedoch müssen diese nicht zu ihrer Organisation passen. Tatsächlich sollte man sowohl die Norm kennen, als auch Fachliteratur lesen und weitere QM-Impulse nutzen.